Der gewagte Versuch einer Analyse, um daraus Schlüsse zu ziehen warum im Osten die AfD so stark ist
11.11.2023

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Worum geht es

Am 07.11.2023 nachmittags 16:11h übernimmt die FAZ von der dpa die Meldung, dass „Die AfD in Sachsen-Anhalt erwiesen rechtsextremistisch“ ist.

(faz.net/aktuell/politik/inland/verfassungsschutz-afd-in-sachsen-anhalt-erwiesen-rechtsextremistisch-19297591.html#void)

Damit verfestigt sich auch in Sachsen-Anhalt die Metapher der Altparteien als paralysiertes Kaninchen, das auf die AfD wie auf eine Schlange starrt, denn niemand dort versteht, warum die Zustimmung zur AfD im Osten so groß ist und zum Leidwesen der Parteien im Westen sich der steigende Trend langsam zwar, aber stetig auch hier bemerkbar macht.

Da darf der Hinweis natürlich nicht fehlen, dass seit März 2021 ja bereits der AfD-Landesverband Thüringen dieses Attribut ebenfalls mit sich herumträgt. Geändert hat es nichts und es wird auch in Sachsen-Anhalt nichts ändern. Die Klassifizierung ‚gesichert rechtsextremistisch‘ ist dabei eine selbstgeschnitzte Bezeichnung des Verfassungsschutzes, die so nichtssagend wie nur irgendwas ist, und die ausschließlich auf der Tatsache gründet, dass das von Linksideologen stigmatisierte rechte Spektrum in jedem Fall schlecht ist. Denn, was ist gesichert und was sind die Kriterien, an denen diese Sicherung festgemacht ist? Den Beweis bleibt „Behördenleiter Jochen Hollmann“ vorerst schuldig, wenn er schwammig seine Sammlung mit der Begründung Zitat: „[ … ] umfangreiche Informationen [gesammelt], die nicht mit Menschenwürde, Demokratie- und Rechtsstaatsprinzip vereinbar sind, [ … ].“ einleitet.

Erst zwei Absätze weiter wird es konkreter. Dann werden so „verwerfliche und dämonisierende Begriffe“ von „führenden Vertretern“ genannt wie „Invasoren“, „Eindringlinge“ oder „kulturfremde Versorgungsmigranten“ wenn sie von Wirtschaftsflüchtlingen ohne Bleibeperspektive reden. Was bitte ist daran verwerflich und vor allem dämonisierend? Zieht man zum Vergleich die Freitagspredigten von Imamen in x-beliebigen Moschen heran, in denen oft offen darüber gesprochen wird, dass es nichts ausmacht Kufr zu töten und sich ihres Landes zu bemächtigen, da sie ja Ungläubige sind, kommen solche linkischen Aktionen wie von Hollmann der Lächerlichkeit sehr nahe. Gegen solche massenhafte Agitation sind keine Maßnahmen der Verfassungsschützer bekannt, obwohl die Legitimation des Staates in der jetzigen Form viel gefährdeter ist, wenn erst einmal die Scharia Einzug gehalten hat. Und wo wir gerade bei Migranten sind, nicht jeder Leiter einer Landesverfassungsschutzbehörde spricht vermutlich türkisch. Klar sollte sein, dass „die Suppe dünner wird“, je mehr aus dem Topf naschen wollen. Und das wird schon mit heftigen Sprüchen kommentiert, wenn Leistungen aus dem Sozialgesetzbuch von der Kommune auf einmal verweigert werden, weil kein Geld mehr vorhanden ist. Und das ist es jetzt immer öfter der Fall. Da kann es schon mal rau werden. Verstünde er so einige Sprüche von schon länger hier lebenden und gut integrierten Migranten vorwiegend türkischer Herkunft, würde er sich sehr wundern, wie sehr sich viele dieser Gruppe das Land zurückwünschen, in das sie eingewandert sind. Und wenn sich die Verfassungsschützer schon Gründe zum Einschreiten selbst basteln mit ihrer „Verfassungsschutzrelevanten Delegitimierung des Staates“, dann sollten sie bei den Imamen in den Moscheen und denjenigen genauer hinschauen und bei denen, die schon länger hier in der sozialen Hängematte schaukeln.

Selbst auf Parteiversammlungen der Grünen Jugend könnten die Verfassungsschützer mit ihrer „Verfassungsschutzrelevanten Delegitimierung des Staates“ eher fündig werden als bei der wohl eher auf den Stammtisch abgestimmten Rhetorik der AfD Führungsspitze von Sachsen-Anhalt, die hier oben angeführt ist.

Nun kann man über Tillschneider trefflich streiten. Nicht jeder würde seine nationalpatriotischen Ausbrüche vorbehaltlos unterschreiben. Aber haben wir nicht eine grundgesetzlich verankerte Meinungsfreiheit nach Artikel 5 Grundgesetz? Dazu kommt, dass der von Hollmann gescholtene Hans-Thomas Tillschneider immerhin ein promovierter Wissenschaftler ist, der möglicherweise bereits schon habilitiert ist. Also jemand, der, würde er ideologiefrei betrachtet, als ein hochrangiger Wissenschaftler einzustufen wäre. Da muss sich Herr Hollmann aber sehr zurückhalten, wollte er nicht mit zweierlei Maß messen, denn sein Kollege aus Thüringen, der Leiter des Landesverfassungsschutzes dort, Stephan Kramer, kann einer solchen Expertise mit dem von ihm studierten sozialpädagogischen Fach sicherlich nicht das Wasser reichen. Es stellt sich eh die Frage, warum Kramer so protegiert wurde, um an diese Stelle zu gelangen, denn ein abgeschlossenes Jura Studium für die notwendige Befähigung zum Richteramt, also auch noch ein zweites Staatsexamen kann Kramer nicht vorweisen. War evtl. kein anderer Versorgungsposten frei, auf den er gehievt werden konnte [update]? Dies zeigt wieder einmal im Besonderen den Verfall der politischen Kultur.

[Update, 02.12.2023: „War evtl. kein anderer Versorgungsposten für Kramer frei, auf den er gehievt werden konnte oder prädestinierte ihn seine Mitgliedschaft im Stiftungsrat der Amadeu Antonio Stiftung von Anetta Kahane, dem ehemaligen Stasi Spitzel?“]

Auch stellt sich schnell die Frage nach der juristischen Reputation Bewertungskriterien für verfassungsrelevante Verfehlungen zu schaffen, wenn nicht einmal das erste juristische Staatsexamen abgelegt wurde. Und wer immer dieses Konstrukt erschaffen hat „Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates“, hat offensichtlich nur wieder eine Blickrichtung gehabt, die vermutlich aus Nackensteifheit den Blick nach links versperrt. Eine Glanzleistung ist das nicht. Und wen immer man damit einfangen will, es sind Peanuts im Vergleich zu den Aktionen des Hochverrats am Staat und seinen Bürgern, die einige Regierungsmitglieder, allen voran wohl der Bundeskanzler, mittlerweile begangen haben. Scholz der, man ahnt es gerade nur, möglicherweise bewusst in Kauf genommen hat, dass die Nordstream II Pipeline gesprengt wird. Oder Baerbock, die Russland, einer Atommacht, mal eben den Krieg erklärt! Da muss man von Habeck und seinem Heizungsgesetz gar nicht mehr reden! Es gab Zeiten, da war so etwas ein dringlicher Rücktrittsgrund. Und wo ist die Position des Verfassungsschutzes in diesen Fällen? Erwartungsgemäß hätte es einen 17fachen Aufschrei aller Verfassungsschutzämter geben müssen in beiden Fällen, und was kam, nichts! Wie seit Jahrhunderten mit Hochverrat umgegangen wurde, muss ich hier nicht detailliert erklären.

Und während der Corona Bevormundung eine radikale Position zu bekommen war ja nun wirklich nicht schwer, bei dem gefährlichen Unsinn der von der Regierung über die Nötigung einer ganzen Nation erzwungen wurde. Die Angst, sich dem nicht erwehren oder entziehen zu können, war ja immerwährend. Heute, wo sich immer mehr Impfschäden zeigen, ist weitgehend klar, was falsch gelaufen ist. Auch wenn es gerade alles heruntergespielt wird sind Konsequenzen zu ziehen. Wie hat Peter Hahne das formuliert? „Ich will Handschellen klicken hören!“. Die Corona P(l)andemie ist nicht die absolute Gefährdung gewesen, so wie sie aufgebauscht wurde. Und an die Fledermaus habe ich vom ersten Tag an nicht geglaubt. Der eigentliche Zweck war die Impfungen zu erzwingen und dafür musste eine Erklärung her. Es war eine nur der weltweiten Pharmaindustrie und der WHO geschuldete Studie am Menschen mit nicht ordnungsgemäß zugelassenen Impfstoffen. Dass die Argumente der Regierung vorwiegend gelogen waren, ist ja eine andere Geschichte und ich hoffe, dass die Verantwortlichen dafür noch zur Rechenschaft gezogen werden. Denn es ist auffällig, dass kein Regierungsvertreter über Impfschäden klagt. Und die öffentliche Impfshow von Lauterbach, ich konstatiere mal, ist mit harmloser Kochsalzlösung durchgeführt worden. So etwas kam ja schon damals zu Vogelgrippezeiten heraus.

Die Verantwortlichen sind zur Rechenschaft zu ziehen, aber nicht nur mit ein paar Jahren Gefängnis mit Freigang und vorzeitiger Entlassung. NEIN, da an die Wand stellen, wie seit Jahrhunderten üblich, aber nicht mehr in eine demokratische Zeit passt, ist mMn bei der Größenordnung ausschließlich Haft mit Sicherungsverwahrung bis ans Lebensende angemessen.

Aber zurück zu Tillschneider. Ihm vorzuwerfen, er hätte eine zu große Nähe zum Institut für Staatspolitik in Schnellroda ist wohlfeil. Mit wem und wo sollte Tillschneider denn sonst seine nationalpatriotischen Ideen diskutieren und einem in großem Konsens in Stuttgart beschlossenen Grundsatzprogramm gegenüberstellen? Alle Parteimitglieder haben sich dem Grundsatzprogramm verpflichtet. Das hat Tillschneider durchaus begriffen und meines Wissens nach nie in Frage gestellt. Auch wenn er durchaus seine eigene Sichtweise auf die Dinge hat und Grenzen auslotet, er damit m.E. aber ein Themenfeld abdeckt, das es in anderen Parteien unterschwellig ebenfalls gibt. Nur halt versteckt, irgendwo in der Ecke ohne große Medienbeachtung. Und das in Parteien, die sich eher links wähnen. Die früher auch von Mitgliedern anderer Parteien zu hörenden harschen Positionen sind im Moment vielleicht nicht zeitgemäß, aber die Mitglieder sind noch vorhanden und die Meinungen und Positionen sicherlich auch. Denn so schnell ändern Menschen ihre Grundeinstellung nicht.

Schaut man ca. vier Dekaden zurück fällt auf, dass ja auch die Grünen mit ihren politischen Radikalformulierungen irgendwo eine Kaderschmiede gehabt haben müssen, in der ihre Ideen und irrwitzigen Vorschläge wie die von Anton Hofreiter schon vor der Jahrtausendwende propagierte Spritpreiserhöhung auf damals 5 DM geboren wurden. Auch die Kugel Eis von Trittin für die Energiewende und das ganze Konzept dafür muss ja irgendwo „ausgekaspert“ worden sein in seiner gesamten Unausgegorenheit und Kurzsichtigkeit. Also wird es auch für die Grünen einen Ort des kumulierten Ideologieauftritts geben. Wo immer sich der befindet.

Und wo lässt die SPD heute denken? Jetzt wo durch extensives Geldverschwenden und dem Schaffen von „Sondervermögen“ das Steuervermögen der deutschen Bevölkerung auf Jahrzehnte hinaus durch Schuldentilgung belastet sein wird, sind Bewältigungsstrategien gefragt, die realistisch und der Bevölkerung vermittelbar sind. Die jetzt gerade stattfindende lose Geldpolitik wird Kinder, Enkel und Urenkel noch betreffen. Und mich beschleicht die Idee, dass bei der SPD überhaupt nicht gedacht wird. Zumindest nicht strategisch und nicht in Geld- oder Steuerpolitik. Das ist allein schon an Frau Esken zu sehen, die ihre „Expertise“ vermutlich im Paketwagen empfangen hat, wenn die immer wieder ihr Lieblingsthema auf den Tisch wirft. Wenn kein Geld mehr da ist, wird die Mehrbesteuerung von Reichen mal wieder aufgewärmt. Das Leistungsprinzip hat Saskia Esken sicherlich nicht erfunden, sonst wäre ihr Neid nicht so groß auf irgendwelche Reiche. Und das obwohl sie sage und schreibe vom Staat € 47.448,17 monatlich überwiesen bekommt[1].

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Wenn zwei das Gleiche tun ist es nicht dasselbe

Es gibt Anlässe, die ein Aufhorchen der Verantwortlichen in den Parteien nötig machen müssen. Ob das auch gleich den Verfassungsschutz auf den Plan rufen muss lasse ich einmal dahingestellt. Denn radikalisierte Töne sind bisher aus allen Jugendorganisationen der Parteien zu hören gewesen. Und gerade da sind die Parteigranden aufgerufen mäßigend einzuwirken, um die Kompatibilität zum jeweiligen Grundsatzprogramm zu erhalten und Auswüchse zu vermeiden, die als Einstieg für Partei Bashing von den anderen Parteien oder Institutionen genutzt werden können.

Gemeint ist in diesem Sinne für den Rahmen der AfD die Verfehlung des Daniel Halemba in Bayern, der im Gästebuch seiner Burschenschaft mit einem allgemein geächteten Ausdruck aufgefallen ist und der letzten Endes zu seiner Verhaftung geführt hat.

Das ist allenfalls eine nicht hinnehmbare Historienbewältigung, die bekanntermaßen strafbewährt ist, aber bedeutet nicht automatisch, dass derjenige den Missbrauch betreibende nicht auf dem Boden der Freiheitlich Demokratischen Grundordnung (FDGO) steht.

Auch wenn Frau Ebner-Steiner sich schützend vor ihren jungen Kollegen stellt, das mag ihrem Naturell entsprechen, die Konsequenzen hat Herr Halemba mMn in jeder Hinsicht selbst zu tragen. Denn auch wenn er erst 22 Jahre alt ist sollte es ihm nicht entgangen sein, dass Deutschland immer noch eine Erblast zu tragen hat. Dies trotzdem vermehrt Stimmen laut werden, die nach der langen Zeit fordern, die deutsche Geschichte nicht nur auf 12 Jahre zu verengen.

Auch aus anderen AfD-Landeverbänden sind Entgleisungen bekannt. Wenn in einem Interview mit einer Regionalzeitung der persönliche Wunsch eines Einzelnen der Jungen Alternative (JA) wieder gegeben wird, er wünsche sich einen König zurück, dann bekommt das schon ein Geschmäckle und deutet stark auf die persönliche Befindlichkeit desjenigen hin. Besonders, wenn es sich dabei um eine Leitungsfunktion der JA im Landesverband handelt. Zum einen zeigt es ein mangelndes Geschichtsverständnis, denn zum Ende 19. Jahrhunderts hatte Deutschland ausschließlich Kaiser. Da hilft es auch nicht solche Aussagen der „Lückenpresse“ zuzuschreiben, man sei falsch wiedergegeben worden.

Dem ist gegenüberzustellen, das von der grünen Jugend des Öfteren Kapitalismuskritik geäußert und ganz offen sozialistische Tendenzen in den Vorschlägen zu finden sind, die Deutschland in der jetzigen Form abschafft. Damit wird die FDGO komplett in Frage gestellt und eine klare Absage an die Demokratie gegeben. Davon sind große Teile der deutschen Bevölkerung vor allem im Osten nicht mehr zu begeistern, obwohl auch einige der SPD in dieses Horn blasen. Und das kommt nicht nur von den Jusos.

Was allerdings viel höher zu bewerten ist und ganz klar den Rechtsstaat in Frage stellt, ist die Verharmlosung von Angriffen aller Art aus der linksextremistischen Szene. Dies getoppt von körperlichen Angriffen mit Hämmern, Baseballschlägern und Eisenstangen auf Menschen, die ihnen nicht gefallen oder zufällig ein Kleidungstück tragen, dessen Marke von Gruppen anderer Ideologie gern getragen wird. Bei einem solchen Anschlag kam ein zufälliges Opfer zu bleibenden Schäden, das schwer verletzt und sein Tod billigend in Kauf genommen wurde. Oder eine Verkäuferin in einem Laden für solche Kleidungsstücke wahllos angegriffen und zusammengeschlagen wird, weil sie dort ihrer Arbeit nachgeht. Wenn offizielle Vertreter der Grünen Jugend wie Timon Dzienus und/oder Sarah-Lee Heinrich die Reaktionen des Staates auf solche Aktionen als „völlig übertrieben“ beschreiben ist m.E. der Rechtsstaat erheblich mehr gefährdet und die Hemmschwelle rote Linien zu überschreiten ist nicht sonderlich hoch. Aber es ist ja schon länger bekannt, dass nicht nur die Verfassungsschützer auf dem linken Auge blind sind. Das gilt für Innenpolitiker ebenso. Was für ein Wunder.

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Kreißsaal, Hörsaal, Plenarsaal

Das führt nahtlos zu einem Thema, das alle Parlamente betrifft. Als am 09.06.1972 das Wahlalter von 21 auf 18 Jahre herabgesetzt wurde haben sich noch alle Parteien über das Ergebnis gefreut, weil viele meinten, dass neue Wählerschichten erschlossen werden. Zeitgleich wurde das passive Wahlrecht auf 21 Jahre herabgesetzt. Und das entwickelt sich heute über 50 Jahre später zum Problem.

Wäre das passive Wahlrecht auf 25 Jahre geblieben, wäre es ein noch vertretbarer Kompromiss gewesen. Besser wäre es, zumindest in der heutigen Zeit, den Zugang zu den Parlamenten höher abzusichern. Das würde nicht ganz so gebildete geschichtsvergessene Parlamentarier verhindern und kreischendes Geheule am Rednerpult wie von Emilia Fester im Bundestag verhindern. M.E. hat niemand etwas in einem Parlament verloren der noch nichts für das Land geleistet hat. Als Mindeststandard ist eine abgeschlossene Berufsausbildung vorzuweisen und mindestens eine Minimalzeit von zwei Jahren das Bestreiten des eigenen Lebensunterhalts. Es könnte dann allerdings bei den Sozialisten und Grünen knapp werden mit parlamentarischem Personal.

Denn offensichtlich ist es Mode geworden das Paradigma Kreißsaal – Hörsaal – Plenarsaal zu versuchen. Nur so ist es in Bremen, Berlin und wie jetzt gesehen in München möglich gewesen Parteimitglieder in die Parlamente zu bringen, die noch lange keine Parlamentarier sind. Denn, wenn eine Emilia Fester in den Bundestag gewählt wird, und sie sich erst dort mit den demokratischen Strukturen des Staates und den parlamentarischen Gepflogenheiten auseinandersetzt, ist wohl etliches schief gegangen in der politischen Bildung. Ich erinnere, dass damals in der Grundschule schon Staatsbürgerkunde ein Pflichtfach war. Das hat mehr zur Demokratisierung beigetragen als jeder Wahlslogan „Mehr Demokratie wagen“. Bei sinkenden Wahlbeteiligungen drängt sich eh der Eindruck auf, dass Partymachen beliebter ist als Wählengehen.

Das steht den Argumenten von damals komplett entgegen. 1972 waren die Wählerschichten weitgehend fest gelegt in ihren Entscheidungen. Das war in den Stadtstaaten Hamburg und Bremen besonders offensichtlich denn die feste Machtbasis der SPD hat sich in beiden Städten gezeigt. In Bremen war die SPD seit 1949 bis heute immer an der Regierung beteiligt. In Hamburg übernimmt die CDU für 10 Jahre das Ruder. Aber neue Wählerschichten sind nicht in Sicht. So erhoffen sich vorwiegend die Linksparteien einen Vorteil von einer Senkung des Wahlalters auf 18 Jahre oder sogar auf 16 Jahre. Nach vorsichtigen Schätzungen ohne Evidence haben davon nur die Linksparteien profitiert. Denn dass Adoleszenten in ihrer Findungsphase eher auf „kuscheln“ stehen ist bekannt. Bei weitgehend fehlendem Historienbewusstsein werden Zukunftsphantastereien ersponnen, die gegen Naturgesetze stehen, damit also per se zum Scheitern verdammt sind. Und Adoleszenten sind leichter manipulierbar und für Machtspiele von Interessengruppen zu instrumentalisieren. Denn es gibt keine Zukunft ohne die Historie! Erst später, wenn sie eigene Werte geschaffen haben und wenn sich Lebenserfahrung eingestellt hat, evtl. es Frau und Kinder zu verteidigen gilt, kristallisieren sich konservative Strukturen heraus.

Das Einzige, das gerade jetzt vermehrt etwas Hoffnung aufkommen lässt ist, dass immer mehr junge Menschen sich ihres Geistes und des eigenen Gelernten besinnen, die komplette Panikmache der Linksideologen erst einmal ablehnen und hinterfragen. Dazu darf man sich allerdings nicht der Hauptstrommedien bedienen, die in ihrer offensichtlich gleichgeschalteten Berichterstattung ihre Neutralität und die Ehrenkodizes des Journalismus längst aufgegeben haben. Ebenso wenig wie einigen Lehrern, denen selbst die physikalischen Grundgesetze egal sind, wenn es darum geht die Linksideologie als die einzig wahre Lehre zu vermitteln.

Die Zuwachsraten der Parteimitgliedschaften aller AfD Landesverbände geben weitere Hoffnung. Aber es scheint nach zehn Jahren des Bestehens der Partei nichts Außergewöhnliches zu sein. Analysiert man den Aufstieg der Grünen in den 80ziger und 90ziger Jahren des vorigen Jahrhunderts lassen sich durchaus Parallelen erkennen. Schauen wir mal wie es weitergeht.

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Gegenüberstellung Ost vs. West

Hier soll jetzt einmal aufgezeigt werden wie sich die Wahlentscheidungen der letzten Jahre darstellen und das Wachsen der AfD Landeverbände gesteuert haben.

Dabei ist Eines auffällig, dass sich die Wähler der neuen Bundesländer erheblich freimütiger der AfD zuwenden als das in den alten Bundesländern der Fall ist. Auf der Suche nach einer Erklärung bleiben nach dem Ausschlussverfahren nur wenige Erklärungen übrig:

Die nach dem Zweiten Weltkrieg von den westlichen Besatzungsmächten zugelassenen Parteien haben vor allem in den 50ziger Jahren ihre Wählerklientel um sich geschart und dies in den 60ziger Jahren noch gefestigt. Die Menschen sahen, dass es ihnen besser ging nach der Zeit des Darbens direkt nach dem Krieg und haben das folgerichtig auf richtige Entscheidungen der Regierung zurückgeführt. Ludwig Erhardt mit der Umsetzung der von Müller Armack definierten Sozialen Markwirtschaft basierend auf Hajeks und Euckens Theorie der Marktwirtschaft schaffte einen weitgehend sozialen Frieden, der eine wirtschaftliche Stabilität entstehen ließ und trotz aller sozialen Errungenschaften das Leistungsprinzip bestehen ließ.

So haben sich feste Wahlmuster ergeben die auch nach der Wende im Westen lange Zeit weiterhin gültig blieben. Diese Bindung gab es in den neuen Bundesländern nicht. Zwar haben die Wähler nach der Wende die neue Wahlfreiheit genutzt und auch andere Parteien „ausprobiert“, aber das Hinterfragen, ob die vor der Wahl gemachten Versprechen auch eingehalten wurden, setzte im Osten erheblich stringenter ein als im Westen. So ist das von der AfD gemachte Angebot im Osten eher angenommen worden, weil es von Anfang an mehr Konstanz versprach und die von den Sozialisten und den Grünen eingeleiteten Experimente immer offensichtlicher als Belastung erkennbar wurden. Die nicht so festen Parteibindungen an die Altparteien in den neuen Bundesländern haben die Orientierung zur AfD erleichtert. Nachdem in allen 16 Bundesländern die AfD in den Parlamenten vertreten war und in vielen Bundesländern sich die Oppositionsarbeit pragmatisch und wirkungsvoll darstellte, sank wohl die Hemmschwelle der AfD eine Chance zu geben.

Die Politik der Ampelregierung jetzt, die vermutlich stark durch das World Economic Forum geprägt ist und durch den von Klaus Schwab geforderten Great Reset, wird allerdings immer mehr durchschaut und als nicht erwünscht eingestuft. Die Ampelregierung gerät dadurch immer mehr unter Druck, weil ihre nicht zu Ende gedachten Konzepte nicht aufgehen und für die Menschen im Land als Belastung wahrgenommen werden.

Die Entwicklung der AfD soll hier für alle Landesverbände und für die gesamte Republik einmal graphisch aufgezeigt werden, um die These zu untermauern.
Die Tagesangaben repräsentieren die Wahltermine, der Trend ist der Stand vom 06.11.2023 von INSA Consulere.

 

 

 

 

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Fazit

Nimmt man alle Graphiken in die Betrachtung auf, und selektiert zwischen alten und neuen Bundesländern, fällt auf, dass die Gradienten der Steigerungen in den neuen Bundesländern erheblich größer in der positiven Steigung sind und zum Teil in der Prognose auch Werte über 30% erreichen. Das ist ausschließlich bei neuen Bundesländern der Fall. Besonders gut kommt dies im Vergleich zwischen Sachsen-Anhalt (drittletzte Darstellung) und Schleswig-Holstein (vorletzte Darstellung) heraus. So dass davon ausgegangen werden kann, die oben getroffene Annahme ist mit relativ großer Wahrscheinlichkeit zutreffend.

Die Wähler in den neuen Bundesländern haben keine so starke Bindung an die westlichen Altparteien und sind eher bereit sich nach Alternativen umzusehen, die in ihren Programmen eine sachlich klare Richtung aufzeigen und das Personal dafür aufbieten, das in der Oppositionsarbeit bereits gezeigt hat, dass sie Regierungsverantwortung übernehmen können.

 

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[1]     https://www.saskiaesken.de/einkuenfte-35 (abgerufen 09.11.2023)