In der AfD wächst ein zartes Pflänzchen der Mäßigung
23. 07. 2017 | AM in den Medien

Veröffentlicht in der WELT am 23.07.2017

In der Partei gibt es einen neuen Zusammenschluss gemäßigter Kräfte, die die extremen Positionen von Höcke und Co. kritisch sehen. Parteichefin Petry unterstützt das – andere wittern weitere Machtkämpfe.

Er ist AfD-Funktionär und hat die Nase voll von der Dominanz der Parteikollegen von rechtsaußen. „Von den Versuchen einer Minderheit, die Deutungshoheit über die Partei für sich zu gewinnen, habe ich genug“, schreibt Berengar Elsner von Gronow auf Facebook. Genug habe er auch davon, dass „Äußerungen von Mitgliedern unserer Partei geeignet sind, der Wählerschaft das Bild einer nicht nur rechtspopulistischen, nein sogar einer rechtsextremen Partei zu vermitteln“.

Von Gronow aus Soest in Nordrhein-Westfalen ist in der AfD nicht irgendwer, sondern Vorsitzender des Bundeskonvents, des höchsten Beschlussgremiums zwischen den Parteitagen. Deshalb hat Gewicht, was er kürzlich unternommen hat: Von Gronow gründete mit Gleichgesinnten die Alternative Mitte NRW, einen informellen Zusammenschluss von moderaten AfD-Mitgliedern. Um „endlich“, so von Gronow, „auch den Gemäßigten, den Bürgerlichen eine wahrnehmbare und konzertierte Stimme zu geben“.

Dass diese Stimme bislang fehlt, ist eine der vielen Schwächen der AfD. Konturiert ist nur das rechte Lager, der „Flügel“ (so der offizielle Name) um die Parteichefs in Thüringen und Sachsen-Anhalt, Björn Höcke und André Poggenburg. Mit Unterstützung von knapp einem Drittel der Parteimitglieder und wohlwollender Duldung durch Parteichef Jörg Meuthen sowie AfD-Vize Alexander Gauland kann der „Flügel“ die Partei immer weiter nach rechts treiben.

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